Im Frühjahr mähen die Landwirte ihre Felder. Erwachsene Rehe und andere Tiere flüchten bei den lauten Betriebsgeräuschen der Mähdrescher, aber bei Rehkitzen funktioniert das nicht. Sie haben noch keinen Fluchtinstinkt und verstecken sich bei Bedrohung noch weiter im hohen Gras. Dies macht sie schwer auffindbar und führt jedes Jahr wieder zu mehreren Tausend toten Rehkitzen.

Seit einigen Jahren schon werden Drohnen mit Wärmebildkamera genutzt, um die kleinen Rehkitze zu finden und sicher aus dem Feld zu tragen. Landwirte greifen dabei oft auf ehrenamtliche Drohnenpiloten mit entsprechender Erfahrung und Expertise zurück.

Wir haben den Gründern von Rehkitzrettung Osnabrücker Land, Sven Pots und Carsten Kemna, ein paar Fragen zu ihrer Arbeit und ihren Rehkitz-Einsätzen gestellt.

Sven Pots und Carsten Kemna im Kurzinterview

1. Wieviel Tiere konnten Sie bisher schon durch die Drohne retten?

Seit unserem Start im Jahr 2017 haben wir 178 Rehkitze gerettet. Wir haben jedes Jahr in bessere Kameratechnik investiert, so dass wir allein in 2019 104 Rehkitze aufspüren konnten.

Hier geht’s zum Kitzzähler der Retter.

2. Braucht man viel Erfahrung oder kann jeder mit einer Drohne selbst losfliegen und nach Rehkitzen Ausschau halten?

Das Fliegen einer GPS gesteuerten Drohne kann prinzipiell jeder schnell erlernen. Das Bild der an der Drohne montierten Wärmebildkamera zu bewerten, erfordert etwas Übung. Man sollte sich die Zeit nehmen, mit Wärmflaschen oder ähnlichen Objekten zu üben. Es wäre noch anzumerken, dass die Rettung von Rehkitzen einen professionellen Ansatz und eine enge Zusammenarbeit von Landwirten, Jägern und Drohnenpiloten erfordert. Alleingänge sind hier weder sinnvoll noch erlaubt.

3. Glauben Sie die Nachfrage nach Drohnen-Befliegungen zur Rehkitzrettung ist in den letzten Jahren bei Landwirten gestiegen?

Ein klares Ja. In 2017 waren wir im Landkreis Osnabrück mehr oder wenig allein unterwegs. Heute, in 2020, fliegen rund um Osnabrück 8 Drohnen-Teams, die fast jeden Morgen unterwegs sind. Dieser Trend ist in ganz Deutschland erkennbar. Während vor 3 Jahren die Methode noch skeptisch beäugt wurde, sind inzwischen alle davon überzeugt. Dementsprechend ist die Nachfrage sehr groß und es werden noch mehr Teams benötigt.

Wir bedanken uns bei Herrn Pots und Herrn Kemna für ihre Antworten und wünschen ihnen noch weitere erfolgreiche Jahre als Rehkitzretter und Drohnenpiloten und weiterhin gute Flugbedingungen.

Die Website der Rehkitzretter Osnabrück findet sich hier: https://www.rehkitzrettung.eu/

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