Ein Digital Twin (Digitaler Zwilling) ist eine virtuelle, datengetriebene Repräsentation eines physischen Objekts, Systems oder Prozesses. Im Kontext von Infrastruktur-Inspektionen handelt es sich um ein hochpräzises 3D-Modell von Anlagen, Gebäuden oder technischen Assets, das kontinuierlich mit Echtzeitdaten aktualisiert wird. Digital Twins kombinieren 3D-Photogrammetrie, Punktwolken-Erfassung, IoT-Sensoren, Künstliche Intelligenz und Cloud Computing für Analysen, Simulationen und vorausschauende Wartung.
Wie funktioniert ein Digital Twin?
Die Erstellung erfolgt durch präzise Datenerfassung mittels drohnenbasierter Photogrammetrie, 3D-Laserscanning, Thermografie und visueller Inspektionen. Die Rohdaten werden in dreidimensionale Modelle umgewandelt – durch photogrammetrische Rekonstruktion, Punktwolken-Generierung und Texturierung. Der entscheidende Unterschied zu statischen 3D-Modellen ist die kontinuierliche Integration von IoT-Sensordaten, Inspektionsdaten und KI-gestützter Schadenserkennung.
Vorteile für das Asset Management
Digital Twins ermöglichen den Übergang von reaktiver zu prädiktiver Instandhaltung durch Früherkennung von Verschleiß und optimierte Wartungsintervalle. Sie liefern die Datengrundlage für fundierte Managemententscheidungen, Szenario-Simulationen und Risikobewertungen. Als zentrale Informationsquelle fungieren sie als Single Source of Truth für alle Stakeholder und ermöglichen Remote-Zugriff sowie interdisziplinäre Kollaboration. Der Einsatz führt zu messbaren wirtschaftlichen Vorteilen: reduzierte Inspektionskosten, optimierte Ressourcenplanung, Vermeidung von Stillstandszeiten und verlängerte Asset-Lebensdauer.